Beim Alkohol handelt es sich um das älteste Rauschmittel der Welt. Im Altertum wurde es als Genußmittel gewonnen. Heute wird Alkohol vorwiegend getrunken, um
Zwänge und Hemmungen zu lösen.
Die Folge des Alkoholkonsums kann der Alkoholismus sein. Hierbei handelt es sich um eine seelische und körperliche Abhängigkeit. Die körperliche Abhängigkeit
charakterisiert sich durch Entzugserscheinungen nach Trinkpausen, die seelische Abhängigkeit durch das zwingende Verlangen nach weiterem Alkoholkonsum
zur Stimmungsänderung.
Es gibt unter klinischen Gesichtspunkten fünf Definitionskriterien für Alkoholismus:
abnormes Trinkverhalten (nach Menge und Modalität des Alkoholkonsums)
somatische (körperliche) alkoholbezogene Schäden
psychosoziale alkoholbezogene Schäden
Entwicklung von Toleranz und Entzugssyndrom („körperliche Abhängigkeit“)
Entwicklung von „Entzugssyndromen auf der subjektiven Ebene“
(Kontrollverlust, gesteigertes Verlangen nach Alkohol, Zentrierung des Denkens und Strebens auf Alkohol;
„psychische Abhängigkeit“).
Sind nur die ersten vier Definitionskriterien vorhanden, spricht man von Alkoholmißbrauch. Kommt das fünfte Kriterium hinzu („seelische Abhängigkeit“) handelt es sich
um Alkoholabhängigkeit.
Wirkung auf den Organismus
Alkohol hat vielfältige negative Auswirkungen auf unseren Organismus.
Gehirn und Nervensystem:
starke Persönlichkeitsveränderungen durch die Schädigung der Gehirnzellen:Gedächtnisstörungen,
Abnahme der Kritikfähigkeit, Labilität, extreme Stimmungsschwankungen, Mißtrauen
Alkoholdelirium (Desorientierung und optische Halluzinationen)
Zittern der Hände (Tremor)
Leber:
Verfettung der Leber bis zur Leberzirrhose
Haut:
Alkohol erweitert die Blutgefäße (rotes Gesicht) und führt zu Hautveränderungen
(weiße und rote Flecken)
Herz:
Schwere Trinker können an einem Herzmuskelschaden erkranken, da sie kaum mehr genügend
Nährstoffe, Vitamine und Mineralstoffe zu sich nehmen.
Magen:
Chronische Gastritis
Bauchspeicheldrüse:
Schwere, lebensbedrohende Erkrankung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis)
Genitalorgane:
Impotenz
wenn während der Schwangerschaft übermäßig Alkohol konsumiert wird, wird das Kind gefährdet
Wirkung auf das Verhalten
» Überempfindlichkeit und Unsicherheit
» zunehmendes Mißtrauen
» Stimmungslabilität mit gehäufter depressiver Stimmung
» starke Gefühlsschwankungen (Von Imponiergehabe bis Selbstmitleid)
» verminderte emotionale Kontrolle
» Abnahme des Durchhaltevermögens
Soziale Auswirkungen
» familiäre Konflikte
» Schulden im Zusammenhang mit Alkoholkonsum
» Verlust des Arbeitsplatzes
» Verlust des Führerscheins
» Straftaten (Gewaltbereitschaft ist erhöht) unter Alkohol
» Obdachlosigkei
» soziale Ausgrenzung

Alkoholikertypen
Um Alkoholiker nach typologischen Aspekten einzuordnen, müssen eine Reihe von Unterscheidungskriterien herangezogen werden. Unterscheidungskriterien sind vor
allem die Erscheinungsformen und der Verlauf sowie die Entstehungsbedingungen.
Die vorgeschlagene Typologie mit fünf Kategorien (Alpha-bis Epsilon-Trinker) hat trotz mancher Kritik ihre Bedeutung behalten und ist am weitesten verbreitet.
Alkoholiker werden eingeteilt in süchtige-und nichtsüchtige-Alkoholiker. Nichtsüchtige Alkoholiker sind: Alpha-Alkoholiker und Beta-Alkoholiker.
Süchtige Alkoholiker (Alkoholkranke) sind: Gamma-Alkoholiker, Delta-Alkoholiker und Epsilon-Alkoholiker.
Alpha-Trinker (Konflikttrinker).
Alpha-Trinker werden auch Konflikt-, Wirkungs-und Erleichterungstrinker genannt.
Sie entwickeln eine psychische Abhängigkeit, da sie nach Alkoholkonsum z.B. deutliche Entspannung, Entlastung, vermehrte Sicherheit und besseres
Durchsetzungsvermögen erfahren.
In Belastungssituationen wird auf Alkohol zurückgegriffen, da sie positive Erfahrungen damit gemacht haben. Ihre Abhängigkeit ist so eingegrenzt, daß sie jederzeit
mit dem Trinken aufhören können.
Beta-Trinker (Gewohnheitstrinker).
Beta-Trinker werden auch Gelegenheitstrinker genannt.
Sie suchen, aufgrund von Trinksitten und Gewohnheit, übermäßig häufig Gelegenheiten Alkohol zu trinken. Demnach ist die Bezeichnung „Gewohnheitstrinker“
auch treffender, da sie sich zwar körperlich schädigen können, aber trotzdem keine Abhängigkeit entwickeln und somit jederzeit in der Lage sind mit dem
Trinken aufzuhören.
Gamma-Alkoholiker (Suchtrinker).
Voralkoholische Phase:
Der Beginn des Trinkens ist auch bei Gamma-Alkoholikern in der Regel unauffällig und wird sozial motiviert.
In dieser Phase erfahren Gamma-Alkoholiker Erleichterung durch Trinken. Im weiteren Verlauf kommt es jedoch zur Toleranzabnahme für seelische Belastungen,
zur Reduzierung der Frustrationstoleranz, so daß Alkohol immer häufiger als Kompensationsmittel benötigt wird. Alkohol stellt nun kein Genußmittel mehr dar,
sondern wird zunehmend als Stimmungsregulanz getrunken. Es wird immer mehr Alkohol benötigt um die gleiche Wirkung zu erzielen.
Prodromalphase:
Die Prodromalphase wird etwa in einem Zeitraum von 6 Monaten bis zu 5 Jahren durchlaufen. In der Regel beginnt es damit, daß selbst geringe Alkoholmengen
zu Erinnerungslücken führen können, dem sogenannten „Filmriß“.
Für die psychische Regulans wird immer mehr Alkohol benötigt, so daß der Betroffene beginnt allein und eventuell heimlich zu trinken. Um eine schnelle Wirkung zu
erzielen, wird das erste Glas häufig sehr hastig getrunken.
Da sich der Betroffene teilweise über sein Trinkverhalten bewußt ist, kommt es meist zu Schuldgefühlen. Förderte der Alkohol am Anfang oft das Solidaritätsgefühl
und baute Hemmungen ab, so zeigen die Kranken nunmehr durch ihre Verheimlichung des Trinkens die ersten Isolierungstendenzen. Da Gamma-Alkoholiker in dieser
Phase noch kontrolliert trinken können und aufgrund erhöhter Alkoholtoleranz ohne Berauschung viel zu trinken vermögen, fallen sie in unserer regellos trinkenden
Gesellschaft zunächst nicht auf, sie werden nicht nur toleriert, sonder häufig als kontaktfreudige Mitmenschen „mit großem Stehvermögen“ geschätzt.
Kritische Phase:
Die kritische Phase wird durch das Auftreten von Kontrollverlusten eingeleitet. Dadurch wird die Abhängigkeit oft erstmalig für das Umfeld deutlich und dem Kranken
begegnet zunehmend Ablehnung. Unter Umständen vermögen selbst kleinste Alkoholmengen einen unwiderstehlichen Drang nach weiteren Alkoholkonsum auszulösen.
Die Kranken verlieren die Kontrolle über die weitere Trinkmenge und damit die Fähigkeit ihren Konsum aus eigener Kraft zu beenden. Zunächst behalten sie die Kontrolle
darüber, ob und wann sie trinken, jedoch kommt es nach Trinkbeginn immer wieder zu Exzessen.
Die zum Alkoholkonsum animierende Gesellschaft beginnt, sich vom Alkoholkranken zu distanzieren. Versuchen die Betroffenen mit dem Trinken aufzuhören, kommt es zu
Entzugserscheinungen, wie z.B. Unruhe, Schweißausbrüche und Verstimmungen.
Häufige Niederlagen im Bemühen um kontrolliertes Trinken und der vergebliche Widerstand gegen fortschreitende soziale Desintegration führen ständig zu Verletzungen
des Selbstwertgefühls und damit zu Ich-Schwäche. Die dabei entstehenden negativen und belastenden Gefühle verbergen Alkoholkranke durch massive Abwehr, die
sie zunehmend den Bezug zur Realität verlieren läßt. Flucht und Selbstmitleid, aber auch renomistisches (prahlen, aufschneiden) Imponiergehabe, großspuriges und
agressives Benehmen ergeben sich als reaktives Verhalten. Äußere Interessen gehen verloren, zwischenmenschliche Beziehungen werden neu überdacht, die Fähigkeit
zur sozialen Anpassung wird vermindert. Das Verhalten konzentriert sich immer mehr auf Alkohol.
Chronische Phase :
Die chronische Phase beginnt mit regelmäßigem morgendlichen Trinken und tagelangen Räuschen.
Die gehäuft auftretenden Kontrollverluste führen zu tagelangen Exzessen, die einen fortschreitenden seelischen, körperlichen und sozialen Abbau zur Folge haben.
Auch die Sinnfrage des Lebens geht verloren.
Es finden sich zunehmend Konzentrations-und Merkfähigkeitsstörungen.
Im weiteren Verlauf können bereits geringe Alkoholmengen zu schweren Räuschen führen. Das Trinken kann nun den Charakter der Besessenheit annehmen.
Alkoholkonsum wird wichtiger als Nahrungsaufnahme. Stehen keine alkoholischen Getränke zur Verfügung, greift der Kranke auch zu Brennspiritus, Haarwasser u.ä..
Häufig kommt es zu Folgeschäden mit bleibender Invalidität oder sogar bis zum tödlichem Ausgang.
Delta-Alkoholiker (Spiegeltrinker).
Delta-Alkoholiker sind Alkoholkranke mit physischer Abhängigkeit.
Sie beginnen ihren Alkoholkonsum im Rahmen der Trinksitten. Es finden sich bei ihnen keine oder lange Zeit keine Kontrollverluste und damit weniger soziale Belastung.
Da es aber nach Anpassung des Zellstoffwechsels nach Trinkpausen zu Entzugserscheinungen kommt, sorgt der Betroffene für einen entsprechenden Blutalkoholspiegel.
Sie werden deshalb auch „Spiegeltrinker“ genannt.
Epsilon-Alkoholiker (Quartalstrinker).
Epsilon-Alkoholiker trinken episodisch. Darum werden sie auch als „Quartalstrinker“ bezeichnet. Sie haben oft wochenlang keinen Bezug zum Alkohol. In nahezu
regelmäßigen Abständen finden sich jedoch Krisentage mit depressiven Verstimmungen, erhöhter Reizbarkeit und Unruhe sowie zwanghaftem Denken an Alkohol.
Nach Trinkbeginn stellt sich Kontrollverlust mit mehrtägigem exzessiven Alkoholkonsum ein.
Typisierung nach Jellinek
Versuch einer tabellarischen Darstellung
Alpha Typ |
Beta Typ |
Gamma Typ |
Delta Typ |
Epsilon Typ |
Problem Erleichterungs Konflikt
- Trinker |
Gelegenheits Gewohnheits
- Trinker |
Süchtiger
- Trinker |
Rauscharmer kontinuierlicher Spiegel
- Trinker |
Episodischer Quartals
- Trinker |
nur psychische
-Abhängigkeit |
keine
-Abhängigkeit |
zuerst psychische dann physische
-Abhängigkeit |
physische
-Abhängigkeit |
psychische
-Abhängigkeit |
Kein Kontrollverlust
aber Phasen undisziplinierten Trinkens mit Fähigkeit zur Abstinenz |
Kein Kontrollverlust |
Kontrollverlust
anfangs mit Phasen der Abstinenz |
Kein oder lange Zeit kein Kontrollverlust
keine Abstinenz |
Kontrollverlust
jedoch Fähigkeit zur Abstinenz |

Alkoholismus als Familienkrankheit
1. Verleugnungsphase
Der Partner des Alkoholikers fürchtet Diskriminierung. Das Trinken wird vor anderen verharmlost und verleugnet. Man versucht den Schein einer intakten Familie
nach außen zu wahren. In dieser Phase wird der Partner zum Co-Alkoholiker, d.h. er unterstützt den anderen in seiner Alkoholabhängigkeit, obwohl er ihm helfen will.
Unter co-alkoholischem Verhalten versteht man:
- Ignorieren des Alkoholproblems
- Alkoholprobleme verharmlosen und verdecken
- Verantwortung abnehmen
2. Interventionsphase
Man kann das Problem vor anderen nicht mehr verheimlichen. Die Familie fordert Versprechungen. Das Nichteinhalten dieser Versprechungen führt zu Vorwürfen.
Dadurch trinkt der Alkoholiker noch mehr.
3. Resignationsphase
Die Familie gerät in die Gefahr der sozialen Ausgrenzung. Man begnügt sich nun mit kurzfristigen Zielen, wie z.B. „Trinke wenigstens nicht, wenn...“.
4. Erste Rollenwechselphase
Der Partner muß mehr und mehr die Rolle des Kranken übernehmen, da dieser seine Aufgaben in der Familie nicht mehr erfüllen kann.
5. Fluchtphase
Der Partner resigniert, er droht häufig mit Trennung oder Scheidung und versucht auf diese Weise dem Problem zu entfliehen. Doch er macht Drohungen oftmals
nicht wahr, er wird also rückfällig.
6. Trennungsphase
Es kommt oft zur Trennung. Die Folge ist eine Reorganisation der Familie ohne den „Kranken“.
7. Zweite Rollenwechselphase - nach der Abstinenz
Wenn der Alkoholiker abstinent wird, kommt es zu neuen Konflikten. Er fordert nun seine alten Rollen zurück, ein neuer Rollenwechsel ist notwendig.
Zahlreiche Beziehungen gehen in dieser Phase in die Brüche. Man muß nochmal ganz von vorne anfangen und dabei Ängste, Erinnerungen und vor allem das
Mißtrauen gegenüber dem anderen überwinden.
Konflikte in der Familie
Man unterscheidet hier zwischen Mikro- und Makrosoziologischen Störungen:
Mikrosoziologische Störungen:
Konflikte durch Konsequenzen gestörter Sozialisierungsprozesse (z.B. durch unangemessene Erziehung der Kinder, Verwöhnung, ungerechte Strafen und
negative Anregungen)
Generationskonflikte (z.B. durch Änderung der Autoritätsstruktur)
ökonomische Konflikte (z.B. durch unkontrollierte Geldausgaben)
sexuelle Konflikte (z.B. durch Impotenz)
Makrosoziologische Störungen:
Konflikte durch Wechsel der sozialen Position in der Gesellschaft (z.B. beruflicher Abstieg)
Konflikte in der Beziehung zu Lebensgemeinschaften (z.B. störendes Verhalten führt zur Ausweisung aus der Hausgemeinschaft)
Die Folgen für Kinder alkoholkranker Eltern:
Verängstigungen
Verunsicherungen
soziales und neurotisches (seelische Störungen, z.B. Hysterie) Fehlverhalten
Es ist nicht der Alkoholismus der Eltern als solcher, der zu Störungen der Kinder führt, sondern vielmehr die psychosozialen Störungen in der Familie überhaupt,
z.B. auch Spielsucht und Gewalttätigkeit.

Hilfe für den Betroffenen
Behandlunsbereitschaft und Mut zur Abstinenz entwickeln sich erst, wenn die negativen Erfahrungen mit Alkohol größer als seine positiven Wirkungen werden.
Am Beginn ihrer Krankheit erfahren Alkoholiker Alkohol zunehmend als zuverlässiges Mittel zur positiven Stimmungsveränderung und setzen ihn zu
diesem Zweck gezielt ein.
Im Laufe der Krankheitsentwicklung verschiebt sich die Stimmungslage immer mehr in den Bereich negativer Gefühle. Zunehmende Scham-, Schuld-,
Minderwertigkeitsgefühle, Ängste, Hemmungen, Selbstvorwürfe und Selbstverachtung werden vom Kranken durch energische Abwehr versteckt.
Die häufigsten Abwehrmechanismen Alkoholkranker sind:
Verleugnung („Ich habe keine Probleme mit Alkohol“)
Verharmlosung („Ich trinke nur Bier und nur ganz gelegentlich ein Schnäpschen“)
Projektion („Nicht ich, sondern die anderen trinken zu viel“)
Rationalisierung („Ein Arzt sagte mir, daß es für meine Nieren sehr gut ist, viel Bier zu trinken“)
Verdrängung („Ich habe nur ganz selten zu viel getrunken“)
Regression (sich in Gedanken in eine unwirkliche Traumwelt begeben, sich in der Phantasie in Rollen versetzen, die man gerne einnehmen möchte, traurige Musik anstellen, mit der Flasche ins Bett gehen und über die ungerechte Welt weinen.)
Um Alkoholkranken zu helfen, sich aus ihren Abwehrmechanismen zu befreien, ist eine annehmende, einfühlende und verstehende Haltung notwendig.
Da letztlich hinter jeder Abwehr durch Konflikte ausgelöste Ängste stehen, hilft es dem Patienten zunächst wenig, ihm seine Abwehrmechanismen deutlich zu
machen und ihn damit zu konfrontieren. Am Anfang der Behandlung kann ein solches Vorgehen Ängste verstärken und Abwehr vertiefen.
Alkoholkranke suchen meistens aufgrund unangenehmer Folgen ihrer Abhängigkeit oder auf Druck ihres Umfeldes den Arzt auf und deshalb sind sie eher bereit,
sich zu rechtfertigen, als sich zu verändern.
Gelingt es dem Arzt „im Kopf des Patienten zu denken, mit seinem Herzen zu fühlen, in seine Haut zu schlüpfen und zu versuchen, mit seinen Augen zu sehen und ihm
dann das Gefühlte mitzuteilen“, so gelingt es auch dem Alkoholkranken, Ängste abzubauen, Abwehrmechanismen aufzugeben, Realität anzunehmen und
Behandlungsbereitschaft zu entwickeln.
Aufgrund der Verschiedenartigkeit des Krankenbildes und der unterschiedlich ausgeprägten Folgeschäden benötigen Alkoholkranke ein breites Therapieangebot,
das von der ambulanten über kurz-und mittelfristige bis zur langfristigen stationären Behandlung reichen muß.
Vor Behandlungsbeginn liegen oft Jahre der Krankheitsentwicklung mit entsprechenden Folgeschäden, so daß für den Gesundungsprozeß in der Regel eine
langfristige Behandlung notwendig ist.
Folgende Behandlungsarten stehen dem Alkoholabhängigen zur Verfügung:
Ambulante Behandlung
Während der ambulanten Behandlung bleibt der Patient in seinem Umfeld und entfremdet sich dadurch nicht vom Partner und Familie, er bleibt auf seinem
Arbeitsplatz und wird vermehrt in die Eigenverantwortlichkeit gestellt.
Ambulante Behandlung kann erfolgen durch niedergelassene Ärzte, Fachambulanzen, Beratungsstellen und Selbsthilfe-und Abstinenzgruppen.
Stationäre Behandlung
Ein Teil Alkoholiker bedarf stationärer Behandlung.
Alkoholiker mit schwerem Entzugssyndrom, erheblichen körperlichen Folge-und Begleitkrankheiten, stark verminderter Sozialisierung und damit mangelnder sozialer
Kompetenz, schweren Verhaltensstörungen und massiven milieubezogenen Belastungen benötigen stationöre Behandlung.
Stationäre Behandlung kann erfolgen durch Allgemeinkrankenhäuser, Allgemeinkrankenhäuser mit Spezialabteilungen, Psychiatrische Krankenhäuser und Fachkrankenhäuser.
Nach Behandlungsende sind Nachsorgeeinrichtungen unerläßlich, um die Rückfallgefahr des Alkoholikers zu minimieren.
Literatur:
Feuerlein, Wilhelm, Alkoholismus - Mißbrauch und Abhängigkeit
Bosetzky/Heinrich, Mensch und Organisation
Schmidt, Lothar, Alkoholkrankheit und Alkoholmißbrauch
Zocker, Horst, Betrifft: Anonyme Alkoholiker
Focus - das moderne Nachrichtenmagazin, Zeitschrift Nr. 41/93
Großes Lexikon, Zürich: Vehling-Verlag, 1984
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